Eines Tages verreiste unser Prophet (s.a.s) zusammen mit seinem Vetter Abdullah. Er sagte: „Mein Kind, ich werde dir einige Ratschläge geben. Vergiß diese nicht!“ Anschließend gab er diesem jungen Gefolgen folgende Ratschläge, durch die er ihn darauf hingewiesen hat, seinen Bund zwischen sich und seinem Schöpfer nicht abzureißen: „Hüte das Recht Allahs, so daß auch Er dich behütet. Hüte das Recht Allahs, so daß Er dir immer beisteht. Wenn Du etwas wünschst, wünsche es von Allah. Wenn du Hilfe brauchst, bitte Allah um Hilfe. Vergiß nie, wenn alle Lebewesen auf dem Erdboden sich vereinen um dir zu helfen, werden sie dir nicht mehr helfen können, als Allah es bestimmte. Wenn sie sich vereinen sollten, um dir zu schaden, werden sie dir nicht mehr schaden können, als Allah es bestimmte.“ [1]

 

Wir alle sind Menschen. Manchmal vergessen wir im Alltag unsere Nachbarn und Freunde. Manchmal vergessen wir unsere Verwandten, unsere Geschwister, die Waisen, die Bedürftigen. Manchmal vergessen wir uns selbst, unsere Umwelt und unsere Verpflichtungen. Doch das Schlimmste für einen Menschen ist, daß er den Zweck seiner Schöpfung und Existenz vergißt. Die größte Enttäuschung ist, daß der Mensch ein Leben führt, indem er seinen Schöpfer vergißt, daß er seinen Bund mit Allah, seinen Eid, ein Diener Allahs zu sein, einfach ignoriert. Allah warnt uns davor, Ihn zu vergessen, durch folgenden Vers: „Und seid nicht gleich jenen, die Allah vergaßen und die Allah darum ihre eigenen Seelen vergessen ließ. Das sind die, die vom rechten Weg abgekommen sind.” [2]

 

Unser Herr sandte uns den Koran, um uns unsere Pflichten und Verantwortungen zu lehren. Eine andere Bezeichnung unseres heiligen Buches ist Zikr-i Hakim. Es ist ein Buch, das uns daran erinnert, was wir nicht vergessen sollten. Es ist eine Fackel, ein Wegweiser, der unseren Weg beleuchtet. Es reicht, daß wir uns daran fest halten und unsere Herzen und unseren Verstand öffnen. Allah sprach: „Du bist nur ein Ermahner.“ [3] und sandte den Gläubigen einen Propheten, der sie an ihren Schöpfer erinnert und ihnen den rechten Weg zeigt. Er sandte Muhammad Mustafa (s.a.v.). Er lehrte uns das Recht und die Wahrheit, das Richtige und das Falsche, das Gute und das Schlechte. Unsere Aufgabe ist es, uns an seine Sunnah zu halten und ihn uns als Beispiel zu nehmen und unser Leben mit seinen segensreichen Botschaften zu segnen. Die Gottesdienste wie Beten, Fasten, Opferdarbringen, Pilgern, Armensteuern wurden uns nur befohlen, damit wir uns an Allah erinnern. Wichtig ist, daß wir nie vergessen, daß unser Gottesdienst uns unserem Herrn nähert und uns in Seinem Angesicht wertvoll macht.

 

Diejenigen, die im diesseitigen Leben Allah vergessen, die wird Allah sowohl im Diesseits, als auch im Jenseits vergessen. Diejenigen, die im diesseitigen Leben undankbar gegenüber Allah sind, denen wird Allah am jüngsten Tag Sein Erbarmen vorenthalten. Am Tag der Auferstehung, wo es keine andere Zuflucht, als die Barmherzigkeit Allahs gibt, wird denjenigen, die Gefangene ihrer Gelüste wurden, folgendes gesagt: „Heute haben Wir euch vergessen, wie ihr das Eintreffen dieses Tages vergaßt. Euer Aufenthaltsort ist das Feuer, und helfen wird euch keiner.” [4]

 

Kommt! Laßt uns in diesem kurzen Leben unsere Verantwortungen gegenüber unseren Herren, unsere Familie und unsere Umwelt nicht vergessen und vernachlässigen. Laßt uns nicht vergessen, daß es unsere Pflicht ist, nach Allahs Willen zu leben. Laßt uns immer daran denken, daß der Zweck unserer Existenz es ist, uns an den großen Tag vorzubereiten. Laßt uns unsere Gottesdienste, die ein Ausdruck unserer Dankbarkeit zu unserem Herrn sind, nicht vernachlässigen. Laßt uns mit der Besinnung leben, daß Er uns jeden Moment sieht, hört und weiß, was wir tun. Laßt uns keinen Moment vergessen, daß der ewige Frieden nur mit einem Leben gewonnen werden kann, das so verbracht wird, wie Allah es von uns erwartet. 

 

Meine Geschwister!

Ich möchte meine Predigt mit Gebeten beenden, die uns unser Herr im Koran lehrt: „Unser Herr, strafe uns nicht, wenn wir vergessen oder uns vergangen haben!” [5]