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4 Mayıs 2022 Çarşamba

Botschaft zum Ramadan-Fest des Präsidenten des Präsidiums für Religionsangelegenheiten Erbaş

Wir können uns glücklich schätzen nach einem Ramadan, in dem uns unsere Gebete dem Herrn genähert und wir uns mit unserem Glauben konfrontiert haben und letztendlich unsere guten Taten eine Hoffnung für die Menschheit geworden ist, nun das Ramadan-Fest, das Eid al-Fitr, begehen zu können. Gelobt sei Gott, der Allmächtige, denn er hat uns die Gelegenheit gegeben hat, den Ramadan und das Eid al-Fitr erneut zu erleben.

Das egozentrische Lebensstil der Moderne erschöpft die innere Welt des Menschen und vernichtet immer mehr die etablierten Grundwerte. Werte wie die ‚sila-i rahim‘, das Besuchen von Verwandten, Solidarität, Helfen und Teilen werden oft den Turbulenzen des Alltags geopfert. Der Mensch wird als unausweichliche Folge davon zunehmend vereinsamt und entfernt sich allmählich von den gesellschaftlichen Werten, die ihre Existenz eigentlich sinnvoll machen. Es ist verständlich, dass sich ein Jeder, der das Wesen der Gesellschaft ausmacht, zunächst bewusst machen muss, dass er ein Individuum ist. Aber wenn die Linie zwischen Individualität und Individuation immer mehr verschwimmt, werden soziale Ruhe, Frieden, Einheit und Solidarität unweigerlich beschädigt.

Unser heiliger Islam ist eine Religion, die die Individualität in den Hintergrund schiebt und dem sozialen Leben mit den Prinzipien und Werten, die es mit sich bringt, Vortritt gewährt. Die Mitglieder des islamischen Glaubens zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Ideal der individuellen Existenzverwirklichung, Selbsterkenntnis und den Frieden mit der Umwelt zu ihrem Lebensmotto machen. Unsere heilige Religion legt viel Wert darauf und befiehlt uns sogar, zusammen zu sein, gemeinsam zu handeln und einander bewusst zu sein, von unserer Gedankenwelt bis zu unserer Anbetung. Negative Gefühle wie Egoismus, Arroganz, Habgier und Gier, die zur Individualisierung führen, werden gereinigt und der Islam führt uns zu sozialen Tugenden wie Altruismus, Demut, Aufrichtigkeit und Zufriedenheit. Tatsächlich hat jedes unseres Namaz, das Fasten, die Almosen, Almosensteuer und Anbetung eine Funktion, die uns vor emotionaler und intellektueller Einsamkeit schützt, indem sie ein starkes Bewusstsein der Existenz und Einheit in uns aufbaut.

Diese Feiertage sind Tage des Glückes und der Freude, in denen wir uns unserer gemeinsamen Religion, unserer Geschichte und unserer Gemeinde im gesellschaftlichen Gedächtnis wiederbeleben. Auch kommen Menschen, deren Herzen aus verschiedenen Gründen voneinander entfernt waren, in Freude und Frieden wieder zusammen. Es sind die Tage des Friedens, an denen unser Geist für Brüderlichkeit und unsere Liebe zueinander in den sozialen Dimensionen ihren Höhepunkt erreicht. Es sind wieder diese Tage, an denen wir merken, dass wir einander brauchen. Liebe, Wertschätzung und Teilen - all dies sind Zeichen dafür, dass sich unsere Herzen einander nähern. Das Eid-al-Fitr, das wir am Ende des Ramadan erreicht haben, ist ein Geschenk Gottes an die Gläubigen. Es ist ein Geschenk und eine Belohnung für die Tage der Spiritualität und Frömmigkeit des Ramadan.

Deshalb sollte das Eid-al-Fitr nicht als gewöhnliche Feiertage angesehen werden, man sollte es als Gelegenheit sehen, unsere Einheit zu festigen und Brücken von Herz zu Herz zu bauen. Mit dem Segen des Ramadan in unseren Herzen sollten an aller erster Stelle unsere Eltern und Älteren und dann alle Freunde und Verwandte besuchen. Wir sollten uns unseren Verstorbenen mit Güte erinnern. Die Freude des Eid-al-Fitr sollte ebenfalls zu einer Gelegenheit gemacht werden, um erzürnte und gekränkte Herzen unter unseren Glaubensbrüdern zu beseitigen. Diese Tage sollten in den Köpfen und Herzen unserer Kinder schöne Erinnerungen hinterlassen, indem wir ein Lächeln auf unsere Gesichter zaubern. Wir müssen bemüht sein, die Gesichter der Älteren, die vom modernen Leben isoliert sind, der Fremden, die keinen Platz im täglichen Leben finden und den traurigen Waisen zum Strahlen zu bringen. Wir sollten die Freude des Ramadan-Fests denen anbieten, die ihre Heimat verlassen mussten, die in Armut ums Überleben kämpfen mussten, und denen, die Ungerechtigkeit, Rücksichtslosigkeit und Verfolgung ausgesetzt waren.

Mit diesen Gefühlen und Gedanken möchte ich unserer geliebten Nation und der gesamten islamischen Welt zu Eid al-Fitr gratulieren. Gelobt sei Gott, der Allmächtige, der uns die Freude des Eid-al-Fitr als freie Menschen unter der Flagge dieses schönen Landes schenkt. Ich gedenke mit Dankbarkeit und Barmherzigkeit all unseren Märtyrer, die dieses Land zu unserer Heimat gemacht haben.

Prof. Dr. Ali ERBAŞ

Präsident des Präsidiums für Religionsangelegenheiten